Auf Römerwegen zum Türkentor

20.06.2019

 

 

UPDATE: Diese Wanderung wurde in überarbeiteter Form mit GPS-Daten zum Download auf Weinbergwandern.at veröffentlicht!

 

 

Diese Woche habe ich eine kurze, aber kurzweilige Wanderung am südlichen und weniger touristischen Ufer der Wachau unternommen. Von Bacharnsdorf aus bin ich eine etwas verkürzte Variante der gelben Marillenmeile gegangen. Eine Wanderung, die nicht nur wunderschön war, sondern auch interessante geschichtliche und geologische Einblicke bot.

Mein Ausgangspunkt war der Arnsdorfer Sportplatz an der B33, wo ich mein Auto geparkt habe. Dort war auch bereits die erste von vielen Schautafeln zu finden, die entlang des Weges über die Geschichte der Marille (Aprikose) in der Wachau informieren. Zuerst einmal ging es in Richtung Norden, was mich erst etwas verwundert hat, schließlich lag mein Ziel südlich der B33.
Nach wenigen Metern ist man bereits bei der Donau und merkt, dass sich der Umweg ausgezahlt hat, denn von hier hat man einen wunderbaren Blick auf den Ort und die bekannte Wehrkirche St. Michael in der Wachau.

Danach geht es einige Meter entlang der Donau flussabwärts, danach wieder in den Ort hinein.

Hier trifft man dann auf den im 4. Jahrhundert nach Christus errichteten römischen Burgus, der einst Teil des Donaulimes war.
Beim Dürrenbach quert man wieder die B33. Von jetzt an geht es dann bergauf Richtung Wald und Weingärten.
Von jetzt an ist die Orientierung mehr als einfach. Man folgt einfach dem Dürrenbach durch das Kupfertal. Zusätzlich kann man sich an den Markierungen des Welterbesteigs Wachau (das gesprühte weiße Logo mit dem “W” und der Welle) orientieren, an der grünen Markierung, an den Marillemeile-Schildern sowie an der Beschilderung “Römerweg”. Verlaufen ist praktisch ausgeschlossen.
Im Wald angekommen sieht man auch schon bald gewaltige Granitformationen – ein untrügliches Zeichen, dass auch der Dunkelsteinerwald im Süden der Wachau geologisch der sonst von der Donau begrenzten Böhmischen Masse und somit dem Waldviertel zuzuordnen ist.

Der Wanderweg verläuft auf einst römischen Wegen, was man teilweise auch an den Fahrrinnen oder den Steinplatten im Boden erkennen kann.

Nach rund einer Stunde Wanderung erreicht man dann eine Weggabelung, hier führt der Wanderweg wieder zurück ins Tal. Ich bin aber noch ein Stückchen weiter dem Bach entlang bis zu einem Marienbild gegangen.

Beim Marienbild gibt es auch eine Rastbank. Wer möchte kann noch etwas weitergehen und stößt dann zu einer Fischzuchtanlage, die ich jedoch nicht besucht habe.

 

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Von der Weggabelung aus sind es nur noch rund 5 Minuten bis zum Türkentor, einer Sperranlage aus dem 16. Jahrhundert.

Ein paar Minuten später gelangt man zur Forststraße, die hier geschottert, weiter unten dann asphaltiert ist.

Bald ist man auch schon wieder in den Weingärten und hat einen wunderbaren Blick auf St. Michael.
Über eine schmale, asphaltierte und von Birnbäumen gesäumte Straße, die für den Autoverkehr gesperrt ist, gelangt man nach ein paar hundert Metern direkt zum Sportplatz in Bacharnsdorf.

Alternativ kann man aber auch weiter der Hauptstraße folgen und eine Runde über Mitterarnsdorf drehen.

Die hier beschriebene Wanderung hat inklusive Fotografieren etwas mehr als zwei Stunden gedauert. Die Wanderung ist meiner Meinung nach mit Kindern ab Volksschulalter durchaus machbar. Ich selbst war alleine unterwegs und würde beim nächsten Mal zwei Dinge definitiv anders machen: Erstens würde ich empfehlen, hohe Wanderschuhe zu tragen, da trotz schönen Wetters einige Teile des Weges schlammig waren. Wenn es kurz zuvor geregnet hat, sind natürlich auch die Steine auf dem Weg rutschig. Aber auch auf den trockenen Passagen waren einige Steine relativ locker, sodass eine gewisse Gefahr des Überknöchelns besteht.

Zweitens ist mir aufgefallen, dass ich im Magenta-Netz auf dem Großteil des Weges keinen Empfang hatte, wie es mit A1 aussieht, weiß ich nicht. Auf jeden Fall ist mir erst gegen Ende der Wanderung auf der befestigten Straße ein Auto begegnet, sonst auf dem ganzen Weg absolut niemanden. Allen, die den Weg wie ich alleine gehen, würde ich daher empfehlen, jemanden beim Losgehen Bescheid zu geben, damit dieser bei Nicht-Wiederkehr Hilfe holen kann.

 

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Wer diese Hinweise befolgt kann sorgenfrei eine naturkundlich und historisch interessante Wanderung in einem der schönsten und gesündesten Waldgebiete Österreichs erleben.

Informationen zu den “Marillen-Meile”-Wanderungen finden Sie auf www.marillenmeile.at.

 

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