Unterwegs in Österreichs erstem Naturpark
07.04.2019
Im Jahr 1962 wurde der Naturpark Sparbach südlich von Wien gegründet und war damals der erste Naturpark Österreichs. Mittlerweile gibt es 46 Naturparke im ganzen Land, genau die Hälfte davon, nämlich 23, in Niederösterreich.
Die Geschichte des Naturparks Sparbach reicht jedoch noch einmal eineinhalb Jahrhunderte weiter zurück. 1910 begann Fürst Johann I. von Liechtenstein damit, aus den verkarsteten Hängen rund um Mödling einen Landschaftspark errichten zu lassen und gründete einen Tierpark.
Hauptattraktion sind natürlich auch heute noch die Tiere wie die Ziegen, die Meerschweinchen und Kaninchen im Streichelzoo, die Esel…
…und die Wildschweine, die in diesem Naturpark allerdings frei herumlaufen.
Angst zu haben braucht man natürlich keine. Die Wildschweine sind Menschen gewohnt, halten sich aber im Normalfall von den Menschen fern. Wie man sich am besten verhält, wird natürlich auf Schautafeln und auf der Website des Naturparks erklärt.
Gleich nach den Tieren folgt der Lenauteich, der nach Nikolaus Lenau benannt wurde. Dieser bekannte österreichische Dichter, der von 1802 und 1850 gelebt hat, schrieb nämlich an diesem Teich die “Schilflieder”, die typisch für die damalige Zeit der Naturromantik waren und entsprechend berühmt wurden. Auf dem Teich tummeln sich Enten und wer genau hinsieht wird unter der Wasseroberfläche jede Menge Fische entdecken.
Hinter dem Teich befindet sich die Leopold-Mühle. Zu den Landschaftsgärten der Romantik ist ja zu sagen, dass nicht immer alles echt ist. Viele Zierbauten wurden in der damaligen Zeit nach alten Vorbildern errichtet und sollten auch ein entsprechend altes Aussehen haben, selbst wenn sie neu errichtet wurden. Mit der Leopold-Mühle ist es jedoch ein bisschen anders. Diese wurde nämlich 1867, also als der Boom der Landschaftsgärten längst vorbei war, in Sumpersbach bei Kirchdorf am Wechsel, errichtet und zwar als ganz normale Mühle und nicht als Zierbau. Mitte der 1960er-Jahre wurde sie dann abgebaut und im Naturpark Sparbach wieder originalgetrau aufgebaut.
Vorbei an einem riesigen Naturspielplatz geht es dann zur “Galerie der Wildtiere”, einer Art Aussichtsbrücke über dem Hirschgehege, von dem aus man sehr gut die Hirsche beobachten kann.
Von der Galerie der Wildtiere aus kann man auch schon einen ersten Blick auf die Ruine Johannstein werfen.
Nachdem Sie jetzt wissen, dass der heutige Naturpark von Johann von Liechtenstein errichtet wurde und vieles in Landschaftsgärten der Romantik wie wir es vielleicht heute ausdrücken würden “Zierbauten im Retro-Look” waren, wäre es ja naheliegend, dass sich Johann von Liechtenstein mit einer “Fake-Ruine” selbst ein Denkmal gesetzt hat.
Aber weit gefehlt, die Ruine Johannstein ist “echt”. Im 12. Jahrhundert wurde die damalige “Burg Sparbach” errichtet. Mit dem Namen hat sich aber tatsächlich jemand ein Denkmal gesetzt, nämlich ein gewisser Johann Jöchlinger, dem die Burg im gehörte und der sie damals umbauen ließ.
Übrigens hat der österreichische Dichter Ferdinand Raimund (1790 – 1836) auf der Ruine Johannstein im Jahr 1828 sein Zaubermärchen Der Alpenkönig und der Menschenfreund vollendet.
Also keine Zierbauten im Naturpark Sparbach? Doch, der Dianatempel ist natürlich kein römischer Tempel und die Köhlerhausruine (beides von der Ruine Johannstein noch einmal ca. 45 Minuten entfernt) ist auch ein Zierbauwerk aus dem frühen 19. Jahrhundert.
Rastplätze gibt es in dem riesigen Naturpark, der vielfältige Wandermöglichkeiten bietet, genug. Auch mit Kinderwagen lassen sich kleinere Wanderungen unternehmen, die Wege sind breit genug. Für kleinere Kinder können auch Bollerwagen gemietet werden. Gleich nach dem Eingang gibt es eine relativ steil abfallende Stelle und der Anstieg zur Ruine ist auch relativ steil, sodass Rollstuhlfahrer*innen doch eine kräftige Begleitperson haben sollten. Schade eigentlich, denn von den Tiergehegen bis zum Fuße der Ruine sind die Wege relativ flach.
Der Naturpark gehört übrigens nach wie vor der Familie Liechtenstein. Die Tageskarte für Erwachsene kostet 6 Euro (Stand April 2019), mit der Niederösterreich Card hat man freien Eintritt.
Weitere Informationen finden Sie unter www.naturpark-sparbach.at
[addtoany]
Rundwanderung in Oberndorf am Gebirge
Eine fünfviertelstündige Wanderung durch den Ort, entlang der Traisen und durch die Weinberge.
Durch den Süden der Gemeinde Gedersdorf
Eine etwas mehr als zweieinhalbstündige Runde durch die 4 südlich der S5 gelegenen Orte der Marktgemeinde Gedersdorf: Theiß, Altweidling, Schlickendorf und Donaudorf.
Ehem. Gartenschauweg 1b “Den Kamp entlang” in Grafenegg
Eine zweieinhalbstündige Rundwanderung mit Start und Ziel im Grafenegger Schlosspark.
“Tut gut” Wanderweg Laa an der Thaya – Route 3
Eine rund sieben Kilometer lange Runde vom Thermenhotel entlang des Thayamühlbachs bis zum “Steinernen Bett” und durch den Pfaffengraben wieder zurück.
Der Riedenwanderweg mit Traubenlehrpfad in Königsbrunn (ehem. Gartenschauweg 5d)
Eine einstündige Runde durch die Rieden an der Wagramkante.
Auf der Venedigau bei Rührsdorf
Ein Spaziergang durch ein Augebiet, das durch das Projekt “LIFE + Auenwildnis Wachau” zu einer Insel wurde.
Vom Zierower Strand über Bades Huk zum Campingplatz Beckerwitz
Eine anderthalbstündige Wanderung über das neue Ferienresort an der Ostsee.
Rundwanderung um Nadelbach über den neuen Skywatch
Eine fünfviertelstündige Runde zu einem neuen Aussichtsturm im Süden der Landeshauptstadt St. Pölten.
Rund um den Ploggensee und zum Aussichtsturm Hamberge auf dem Iserberg bei Grevesmühlen
Eine zweistündige Wanderung im Norden der ehemaligen Hauptstadt des Landkreises Nordwestmecklenburg.