Weitwanderweg Kremstal-Donau 01: Krems – Mautern

20.01.2020

 

 

UPDATE: Eine aktualisierte Beschreibung dieser Wanderung, inklusive GPS-Daten zum Download finden Sie auf Weinbergwandern.at!

 

 

Es gibt einen neuen Weitwanderweg in meiner unmittelbaren Umgebung, nämlich den “Weitwanderweg Kremstal-Donau”, der über 15 Etappen führt. Ich habe mir fest vorgenommen, diesen im Jahr 2020 abzugehen und weil ich von Neujahrsvorsätzen nichts halte, habe ich bereits am Silvestertag 2019 die ersten beiden Etappen zurückgelegt. Hier einmal die Beschreibung der ersten Etappe, die von Krems nach Mautern führt.

Ausgangspunkt ist der Hohe Markt in Krems, auf der südwestlichen Seite des Gasthaus Jell.

An der Gozzoburg vorbei…
geht es die Margarethenstraße hinunter.
Dann biegt man links in den Pfarrplatz ein. Hier sieht man die Stadtpfarrkirche St. Veit, auch “Dom der Wachau” genannt.

Gleich vorweg: Auf dieser Etappe findet man so viele historische Gebäude, dass ich aus dem Erzählen gar nicht mehr herauskommen würde. Jedes Haus und jeder Straßenname hat hier Geschichte. Ich möchte meinen Artikel aber in der üblichen Länge halten und werde daher nur die wichtigsten Gebäude zeigen und diese auch verlinken, damit Sie bei Interesse weitere Informationen nachlesen können!

Auf der südlichen Seite des Pfarrplatzes sieht man das Kremser Rathaus, eines von mittlerweile vielen Amtsgebäuden des Magistrats der Stadt Krems. Der Wanderweg führt links am Rathaus vorbei.
Danach trifft man auf den Täglichen Markt, wie der Platz, an dem Obere und Untere Landstraße aufeinandertreffen, genannt wird. Allerdings findet hier schon länger kein Markt mehr statt, dieser wird nämlich auf dem Pfarrplatz, den wir gerade passiert haben, abgehalten.

Wir biegen jetzt rechts in die Obere Landstraße ein. Die Obere Landstraße und der Großteil der Unteren Landstraße sind bereits seit vielen Jahrzehnten Fußgängerzone und wohl seit Jahrhunderten DIE Einkaufstraße in Krems.

Schließlich treffen wir auf das Steiner Tor, das einzige erhaltene der einst vier Stadttore von Krems.
Wir gehen jetzt durch das Steiner Tor durch…
und stehen auf dem Südtiroler Platz, der durch das Landesgericht Krems geprägt wird. Die Wanderung führt jetzt in der Josef-Wichner-Straße links am Landesgericht vorbei.
 

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Ein etwas schönerer Anblick als das Landesgericht ist auf jeden Fall der Kremser Stadtpark, den wir jetzt linkerhand sehen.
Kunstliebhabern sei die von einem privaten Verein getragene Galerie Stadtpark empfohlen!
Nach dem Stadtpark geht die Josef-Wichner-Straße dann in einer leichten Rechtskurve in die Schillerstraße über, die wiederum ca. 200 Meter weiter nahtlos in die Undstraße übergeht.
Auf der rechten Seite sehen wir dann das ehemalige Kloster Und, das seit ca. 30 Jahren als Veranstaltungszentrum dient.

Apropos Und: Vielleicht kennen Sie ja den Witz “Was liegt zwischen Krems und Stein? Und!” Tja, Witz ist das tatsächlich keiner, der Ortsteil zwischen Krems und der früher selbständigen, heute aber ebenfalls zur Krems gehörenden Stadt Stein heißt tatsächlich “Und”. Mit dem Bindewort “und” hat das allerdings nichts zu tun, sondern die Muttergottesstatue in der Kapelle hieß “Sancta Maria ad undas” (Heilige Maria an den Wellen).

Gleich danach sieht man den Undhof, ein Weingut, das von der international tätigen Winzerfamilie Salomon, die auch in Australien Wein anbaut und produziert, betrieben wird.
 

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Nach der Bahnunterführung beginnt dann auch schon bald die Kunstmeile Krems. Hier das Gebäude, das die Artothek Niederösterreich, eine Institution, in der man sich Kunstwerke für das eigene Zuhause oder den Betrieb ausleihen kann, das Unabhängige LiteraturHaus NÖ, aber zum Beispiel auch eine in Privatbesitz befindliche Druckerei beherbergt.

Auf der rechten Seite (aber nicht auf meinen Fotos) ist übrigens die Justizanstalt Stein, eines der größten Gefängnisse Österreichs zu sehen.

Das nächste Gebäude auf der linken Seite ist dann das Karikaturmuseum, das vom österreichischen Architekten und Karikaturisten Gustav Peichl geplant wurde und auch seine Werke zeigt. Der zweite österreichische Karikaturist, dessen Werke in diesem Museum ständig gezeigt werden ist Manfred Deix. Daneben gibt es noch Sonderausstellungen zu speziellen Themen oder Werkschauen österreichischer und internationaler Karikaturisten, Cartoonisten und Comic-Zeichner.
Das nächste Gebäude auf der linken Seite ist der erst 2019 eröffnete, von Marte.Marte Architekten geplante Neubau der Landesgalerie Niederösterreich.
Auf der rechten Seite, gegenüber von der Landesgalerie, ist die Kunsthalle Krems, die in einer ehemaligen Fabrik untergebracht ist und in den 25 Jahren ihres Bestehens zu einer international anerkannten Institution wurde.

Geradeaus sehen wir das Linzer Tor, das östliche Stadttor von Stein, durch das wir gleich gehen werden.

Durch das Linzer Tor haben wir nun die Steiner Landstraße betreten. Im Gegensatz zur Kremser Landstraße ist sie keine geschäftige Einkaufsstraße, sondern eher eine beschaulich und durch viele kleine Galerien und (Kunst)handwerksbetriebe geprägt.
Schon bald sehen wir auf der rechten Seite den Minoritenplatz mit dem ehemaligen Minoritenkloster, in dem seit einigen Jahren das Forum Frohner beheimatet ist. Das Minoritenkloster wurde 1223, also drei Jahre vor dem Tod des Ordensgründers Franz von Assisi gegründet. Die Kirche des Klosters dient heute unter dem Namen Klangraum Krems als Konzertgebäude.
Im Gegensatz zur Minoritenkirche liegt die dem Heiligen Nikolaus geweihte Pfarrkirche Stein direkt an der Steiner Landstraße, der wir immer weiter Richtung Westen folgen.
Das Linzer Tor markiert dann das westliche Ende von Stein.
Nach dem Linzer Tor sehen wir auf der rechten Seite die Danube Private University, ein Privatuniversität für Medizin. Das Gebäude diente früher als Lager für die Brückenmeisterei und zuletzt als Hauptschule.
 

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Die Steiner Landstraße mündet dann in die Steiner Donaulände, der wir ein Stückchen in westliche Richtung folgen, dann geht es auf der Mauterner Brücke nach Mautern. Bereits im 15. Jahrhundert wurde hier eine Brücke errichtet. 1895 wurde die Stahlfachwerkbrücke fertig gestellt, jedoch 1945 von der abziehenden Wehrmacht zerstört.
Die Rote Armee ließ die Brücke noch im Jahr 1945 wiederaufbauen.

Die Bedeutung der Brücke zeigt sich auch darin, dass die Brücke (zusammen mit der Eisenbahnbrücke) im 1. Weltkrieg durch den “Brückenkopf Krems”, eine Verteidigungsanlage mit insgesamt 34.000 Soldaten geschützt hätte werden sollen. Mehr zu dieser Verteidigungsanlage, deren Bau noch während des Krieges im Jahr 1916 abgebrochen wurde, gibt es bei dieser Wanderung zu entdecken!

In Mautern, einer eigenständigen Stadt, deren Geschichte bis in die Römerzeit zurückgeht, überqueren wir den Kreisverkehr beim Schloss (das bald einmal in ein Hotel umgebaut werden soll) und gehen geradeaus weiter.
Am Ende der Straße biegen wir dann links in die St. Pöltner Straße ein.
Dann sind wir auch schon beim Ziel der ersten Etappe, dem Rathaus der Stadtgemeinde Mautern.
Für diese nicht ganz 4 km lange Etappe braucht ist eine Gehzeit von 50 Minuten angegeben – für mich ein durchaus realistischer Wert.

Für Einheimische und Krems-Kenner ist die Strecke, die im Großen und Ganzen ziemlich eben verläuft und auch für Kinderwägen und Rollstühle geeignet ist, sicherlich nicht der “Burner”, aber es folgen ja noch viele weitere Etappen, auf die ich zum Teil schon ziemlich gespannt bin.

Wer Krems noch nicht kennt und sich auf dieser Etappe einzelne historische Bauwerke oder Kulturinstitutionen näher ansehen möchte, kann vielleicht auch einen ganzen Tag oder sogar zwei Tage für diese Etappe brauchen.

Wer das nicht möchte oder bereits hat kann wie ich gleich im Anschluss die zweite Etappe dranhängen, auch die dritte sollte sich locker noch am selben Tag ausgehen.

Grundsätzlich finde ich es an sich schon einmal eine tolle Idee, einen Wanderweg zu schaffen, der auch weniger bekannte bzw. weniger touristische Orte in der Umgebung von Krems miteinbezieht.

Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die weiteren Etappen. Nr. 2 und 3 bin ich ja bereits gegangen, die Berichte dazu folgen in Kürze!

 

 

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